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Rotmilan auf Kollisionskurs

Kommentar: Der Ausbau der Windenergie ist für die Vogelwelt kein Grund zum Tirilieren. Die Tiere werden von den gewaltigen Flügeln der Windräder massenhaft zerschreddert. Die Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten hat deshalb schon 2012 eine Neufassung ihres “Helgoländer Papiers” von 2007 vorgelegt, in dem die Experten empfehlen, wie weit Windräder mindestens von den Brutplätzen verschiedener Vogelarten entfernt sein sollten. Halten sich die Windkraftbauer daran, so die Hoffnung, werden weniger Vögel durch die Rotoren getötet. Das Problem: Die Studie liegt bis heute unveröffentlicht bei der zuständigen “Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Naturschutz, Landschaftspflege und Erholung” (Lana). Und der Vorwurf wird laut, dass die Lana die Veröffentlichung absichtlich verzögert, weil manche Umweltministerien ihre Windenergie-Ausbaupläne gefährdet sehen.

Die Qual der Wale

Kommentar zur Tagung der Internationalen Walfang-Kommission: Vor einigen Wochen bereiste ich die Ostküste der USA. Auf der Insel Nantucket, einst Hochburg des Walfangs, erfuhr ich im örtlichen Museum, dass die Indianer die Tiere dort vor 400 Jahren mit kleinen Booten noch direkt vom Strand aus jagen konnten – so viele Wale gab es damals im Atlantik. Dann fuhren wir zum Whale-Watching hinaus aufs Meer, und ich erlebte, wie drei Buckelwale nebeneinander unter unserem Schiff hindurchtauchten – ein unvergesslicher, magischer Moment.

Windige Windkraft

Kommentar: Dürfen ein paar Wale und Wasservögel die Energiewende behindern? Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) klagt jetzt gegen den Offshore-Windpark Butendiek vor Sylt, weil Bau und Betrieb der Anlage Schweinswale und die extrem scheuen Seetaucher stören könnten. Ein Milliardenprojekt steht auf dem Spiel. Es geht um Haben oder Nichthaben von 288 Megawatt Ökostrom. Und die Naturschützer plagt ein schlechtes Gewissen, weil sie doch eigentlich für den Ausbau der Erneuerbaren sind.